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David Lewis hat am 19.03.2013 01:34:49 geschrieben :

Karl Popper dreht sich im Grabe um
Lieber Herr Miehling,

Ihre Aussage "Ich habe die Wirkungen von populären Musikrichtungen anhand einer Reihe von Indizien und Beweisen belegt; die Korrelationen dienen der Bestätigung und Illustration des
Bewiesenen." in Ihrer Replik zur Rezension von Thomas Schipperges ist leider ein peinlicher Offenbarungseid Ihrer nicht vorhandenen wissenschaftstheoretischen Kenntnisse. Dazu gesellt sich auch Ihre Anmerkung im Kopf des Gästebuchs: "Beleidigungen lösche ich nicht, da sie Bestätigung meiner Thesen über Gewaltmusik und deren Hörer sind."

Wenn das Ihre Vorstellung vom Verhältnis zwischen Theorie und Beobachtung ist, sollte das Induktionsproblem ja kein Hindernis mehr für Sie darstellen. Dass Sie (zumindest) philosophisch gesehen nur durch die Gegend poltern, zeigen auch Ihre unglaublich fundierten Aussagen zum moralischen Wert von Ehrlichkeit, Verantwortung und Pflicht - was auch immer es bedeutet, dass diese Konzepte einen moralischen Wert haben (wenn es denn sowas überhaupt gibt) - oder auch der plumpen Ablehnung von hedonistischen Theorien ("Somit dürfte es vor allem die hedonistische Ideologie sein..."). Letzteres hat schon einen Touch von Verschwörungstheorie, aber so unfair möchte ich Sie nicht interpretieren...
 
Kommentar: "was auch immer es bedeutet, dass diese Konzepte einen moralischen Wert haben (wenn es denn sowas überhaupt gibt)"

Dazu erübrigt sich ein Kommentar.

Dr. Klaus Miehling hat am 18.03.2013 23:13:53 geschrieben :

Fortsetzung des Beitrags von Stevie Thomas
Naja, ich glaube ich brauche hier nicht noch groß auflisten, was an Ihren Aufsätzen alles völlig daneben ist, es fängt schon auf der ersten Seite an, die Stelle: "Die Inhalte dieser Musik, d.h. die gesungenen – oder vielmehr: geschrienen – Texte drehen sich
oft um Gewalt oder Satanismus; Heavy Metal, der sich mit letzterem befaßt, wird auch „Black
Metal” (schwarzes Metall) genannt." zeugt ungefähr von soviel Fachkenntnis, als wenn ein Geschichts-Wissenschaftler erklären würde, dass Hitler das Christentum als römische Staatsreligion eingeführt hat.
Und das ist eigentlich schon ein gutes Stichwort: Hitler war seinerzeit großer Bewunderer der großen deutschen klassischen Komponisten, vor allem Wagners, und großer Feind der Populärmusik, bis hin zum Verbot für Jazz- und Swing-Musik, ähnliches gilt auch für Stalin. Aber naja, scheinbar sind solche Menschen ja nicht kriminell gewesen, sie haben ja keine "Gewaltmusik" gehört...aber ich glaube, Ihre Weltanschauung ist der von diesen Menschen nicht ganz fern
 
Kommentar: Zu Hitler etc. siehe meine entsprechenden Antworten an anderer Stelle.

G.S. hat am 18.03.2013 21:07:47 geschrieben :

Kommentar zu: Lassek schrieb am 18.03.2013 um 02:10: Replik auf Ihre weiteren Kommentare
Sehr geehrter Herr Miehling,

In Ihrem Text über Jazz, erklären sie Die Begründung der von Ihnen sog. "Gewaltmusik", durch die afrikanische Stammesmusik. Diese dient ja, wenn ich richtig informiert bin, der Vorbereitung auf den Kampf und der Abschreckung des Gegners. Nun erklären Sie mir doch bitte, wo hier der Unterschied zur Mxxxmusik ist, die Sie ja anscheinend nicht zur Gewaltmusik zählen. Sie begründen außerdem "Gewaltmusik" damit, dass hier der Rhythmus vom Schlagzeug vorgegeben wird. Wovon wird der Rhythmus denn bitte beim Mxxx vorgegeben, wenn nicht von den Trommeln???
 
Kommentar: In der Kunstmusik gibt es auch Märsche ohne Schlagzeug. Man müsste jetzt über konkrete Klangbeispiele sprechen. Jedenfalls haben Schlaginstrumente in Gewaltmusik normalerweise eine höhere Lautstärke relativ zu den anderen Instrumenten als bei Marschmusik. Und wichtige andere gewaltmusikalische Parameter fehlen bei Marschmusik normalerweise völlig: verzerrte Klänge, aggressiver Gesang, ein Übermaß synkopierter Rhythmen.
Auch in der Wirkung zeigt sich der Unterschied. Marschmusik sorgt für Disziplin - gerade das tut Gewaltmusik ja nicht.

Stevie Thomas hat am 18.03.2013 18:05:12 geschrieben :

Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal...genau!
Also ich habe nur einen Teil des Aufsatzes zum Thema Heavy Metal gelesen und musste zwischendrin aufhören, weil ich mir so viel oberflächlich recherchiertes Halbwissen einfach nicht mehr antun konnte. Man merkt, dass Sie weder vom inhaltlichen, noch vom theoretischen Aufbau dieser Musik etwas verstehen. Jeder, der sich wirklich mit Rockmusik und vor allem Heavy Metal in seinen Hunderten von stilistischen Abweichungen beschäftigt, erkennt, dass zahlreiche kompositorische Elemente der klassischen Musik großen Anklang im Heavy Metal finden. Jeder der großen Metal-Musiker ist ebenfalls gut mit klassischer Musik vertraut und lässt sich von eben jener beeinflussen. Vom Progressive Metal mal ganz zu Schweigen, der es wie kein anderes Genre schafft, mehrere auf den ersten Blick völlig fremde Musikrichtungen (und vor allem die Klassik) zu einem großen Ganzen zu vereinen, was doch eigentlich die hohe Schule des Musikschaffens ist.

Aber eigentlich geht es mir eher um die schiere Ignoranz und vor allem Arroganz, mit der Sie andere Musikstile betrachten. Heavy Metal und, so wie ich das noch mitbekommen habe, unter anderem auch Jazz sollen gewalttätig und kriminell machen sowie an schlechten schulischen Leistungen Schuld sein? Nun ja, ich bin großer Fan von Heavy Metal in seinen verschiedensten Formen und Farben, sowie von Jazz-Musik und ich habe nicht nur ein astreines Führungszeugnis, sondern auch ein 1er-Abitur und ein bald anstehendes Lehramts-Studium für Gymnasien. Und auch mein gesamter Freundeskreis besteht aus gut erzogenen, gut gebildeten jungen Leuten mit guten bis sehr guten schulischen und/oder akademischen Leistungen und überhaupt keiner kriminellen Taten in ihrer Vergangenheit, die auch alle die angebliche "Gewaltmusik" hören. Schon komisch, wenn man damit von klein auf konfrontiert wird, dass da gar nichts passiert, oder?
 
Kommentar: Wegen Überlänge musste ich den Beitrag aufteilen. Siehe oben!

Sie haben offenbar nicht verstanden, dass es nicht um die Komposition sondern um die Interpretation bzw. den Klang geht.

Knallcharge hat am 18.03.2013 10:20:44 geschrieben :

Eine Nachfrage zu Ihrem Kommentar
In Ihrem Gästebuch schreiben Sie:
"ignorieren dabei aber den großen Prozentsatz 'drogenfreier' Musiker"

Dazu ein unverdächtiges Zitat des Rockmusikers Alex Conti:
"Ich kenne kaum einen Musiker, der keine Erfahrungen mit Drogen hat.
Musiker kiffen und sniffen, schlucken und spritzen wie andere Leute Kaffee trinken."

Zugegeben, hier handelt es sich um eine Einzelmeinung, aber scheinbar kannte der gute Herr Conti auch Ludwig van Beethoven, der ja ein kleines Problem mit Alkohol (oder war es ohne Alk... )hatte. War demzuvolge auch Beethoven ein Gewaltmusiker?

Andererseits stellt sich bei mir die Frage, wie stehen Sie zu Computerspielen? In den Medien sind diese bereits verteufelt, aber ich als aktiver Spieler von Counterstricke, Diablo und Medal of Honor (dazu noch bekennender Hörer von Heavy Metal) fühle mich jedoch sehr Tiefenentspannt und nicht sehr aggresiv oder gar Gewaltbereit.
 
Kommentar: Beethoven nahm keine illegalen Drogen. Aber auch Alkoholexzesse sind bei Gewaltmusikern weit häufiger als bei klassischen.

Gewalthaltige Computerspiele sind nicht mein Thema, allerdings auch gefährlich. Siehe Anderson, Craig A. u. Gentile, Douglas A. u. Buckley, Katherine E.: Violent Video Game Effects on Children and Adolescents, Oxford 2007.

Ihren persönlichen Fall kann ich natürlich nicht beurteilen. Man muss stets ganze Personengruppen miteinander vergleichen, um statistische Effekte festzustellen.

Lassek hat am 18.03.2013 03:10:51 geschrieben :

Replik auf Ihre weiteren Kommentare
Würden Sie auf meine Argumente gründlicher eingehen, anstatt nur sehr punktuell zu antworten, wenn ich Ihnen mailen statt ins Gästebuch schreiben würde? Gibts bei nPage vllt. die Möglichkeit ein Diskussionsforum einzurichten?

Sie: „Ja, Selbstverantwortung ist gut. Aber wenn Musik zu mehr Straftaten führt, geht es nicht mehr nur um den Musikhörer selbst.“
Auch Alkohol KANN zu Gefahren für andere werden. Dennoch wäre es äußerst töricht versuchen zu wollen, ihn zu verbieten. In den 20ern hat man das versucht (Prohibitions-Ära). Die Mafia entstand, die Kriminalität explodierte. Der Schuss ging ganz gewaltig nach hinten los! Um Benjamin Franklin zu zitieren: „Wer Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen wird letztlich beides verlieren“

Sie: „Medieninhalte werden […] im Dienste des Jugendschutzes kontrolliert“
Ich hatte Sie jedoch bislang so verstanden, dass Sie gewisse Musik generell und nicht nur für Jugendliche verbieten wollten. Falsch? Aber auch bei Musik „nur“ im Jugendschutz würde ich übrigens nicht mitgehen! Aber das wäre ein gänzlich anderes Thema!

Sie: „Was Sie "das Lenken(!) dieses Triebs in verhältnismäßig(!) harmlose Formen wie z.B. Musik" nennen, […] Sie meinen hier offenbar eine kathartische Wirkung von Gewaltmusik.“
Nein, das meinte ich nicht und habe das doch extra noch ausdrücklich(!) betont! Muss ich Ihnen das Wort „lenken“ erklären?! Durchs Lenken gibt man etwas (dem Trieb) nur eine bestimmte Richtung (wird aber nicht „therapiert“), durch Katharsis (Reinigung) würde er (auf lange Sicht) verschwinden!

Dass Sie Mxxxmusik in der Regel für keine Gewaltmusik halten finde ich geradezu absurd. Wo kommt Mxxxmusik her? Zum mxxxieren in den KRIEG! Nur dafür wurde sie mit entsprechender Wirkung gemacht, also doch wohl Gewaltmusik par excellence (A.Einstein: „Wenn jemand Freude daran hat, bei Musik in Reih' und Glied zu mxxxieren, dann verachte ich ihn schon“).
 
Kommentar: Ein Gästebuch ist in der Tat nicht passend für ausgiebige Diskussionen. Solche fanden bisher z.B. in den Kommentaren zu meinen Aufsätzen auf pagewizz.com statt. Ich glaube, ich könnte hier ein Forum einrichten, aber ich möchte nicht zu viele "Baustellen" gelichzeitig haben. Es sind ja tendenziell immer die gleichen Fragen, und im Grunde bin ich in meinen Büchern schon darauf eingegangen.

Was Alkohol betrifft, so gibt es ja einige staatliche Maßnahmen dagegen: Jugendschutz, Werbebeschränkungen, Steuer. Wenn man das auf Gewaltmusik übertragen würde, wäre schon einiges gewonnen. Ob man die Erfahrungen der USA in der 1930er Jahren ohne weiteres auf das Europa bzw. Deutschland der Gegenwart übertragen kann, versehe ich mit einem Fragezeichen.

Auch das "Lenken" des Triebs funktioniert auf diese Weise nicht, denn durch die Musik führt man weitere aggressive Reize zu.

Wenn Marschmusik einfach aggressiv machen würde, wäre sie im Krieg fehl am Platz, denn die Aggression könnte sich auch gegen die Kameraden oder Vorgesetzten richten. Marschmusik soll wohl vor allem Mut zusprechen; ob das wirklich funktioniert, weiß ich nicht.

Lassek hat am 18.03.2013 03:07:33 geschrieben :

1. noch unkommentierte Argumente 2. Zu Ihren Kommentaren auf andere
Widerholung: Was ist mit der Musik der Friedensbewegung? Was ist mit Eigenständigkeit, Subversion und Widerständigkeit als lebensnotwendige Fähigkeit gegen schlimme Zustände (sagen wir z.B.: gegen einen Scharia-Staat)? Was sagen Sie dazu, dass ALLE Staaten, in denen Musik (im 20.Jhdt) staatlich kontrolliert wurde, zu den allerschlimmsten gehören, die die Welt erlebt hat (und dem von mir diesbzgl. hergestellten Zusammenhang)? Zufall?? (zusätzliche Anmerkung: Auch in früheren Jahrhunderten wurde Musik nicht nur wegen der Texte zensiert, wie Sie in einem anderen Kommentar mal behaupteten. Sie als Spezialist für Alte Musik sollten das wissen!). Was zum höheren E- als U-Musik-Anteil im Musikleben 3. Reich im Vergleich zu davor und danach? (analog: Prager Frühling 1968 im Vergleich zur Stalin-Zeit davor?) Was ist Ihre Ansicht zu Sittenstrenge, Moralismus und Kleinbürgerlichkeit (z.B. während Metternich und Wilhelm)? Was mit der rauschhaften Wirkung klassischer Musik? Was mit der erwähnten Statistik über erhöhte Ausgeglichenheit durch gelegentliches(!) ausgelassenes Feiern? Was mit meiner These vom nicht eliminierbaren dionysischen Element des Mensch-Seins? Kennen Sie „Das weiße Band“, „Einer flog über das Kuckucksnest“ oder „Schöne neue Welt“?

Zu Kommentaren auf andere Einträge:
Sie: „Ich habe nie gesagt, es sei gefährlich, mehrere Se.xualpartner im Leben zu haben.“
Sie haben aber zuvor einen Zusammenhang zwischen Se.xualverhalten und Kriminalität konstatiert. Sieht in meinen Augen zunächst nach Widerspruch aus - können Sie das näher erläutern?

Sie: „über 3.800 Besucher […] Da sind die paar Lästerer fast bedeutungslos.“
OMG, glauben Sie das ernsthaft?! Die anderen werden wohl vielmehr alle nicht mehr als ein verständnisloses, ungläubiges, schmunzelndes Kopfschütteln dafür übrig gehabt haben oder haben Sie nur einen lobenden Kommentar gestern bekommen?
 
Kommentar: Die "Friedensbewegung" ist eine Mogelpackung. Ich behaupte, dass diese Personen in ihrem Privatleben nicht friedlicher und ehrlicher als Andere sind. Nein, dazu habe ich keine wissenschaftliche Untersuchung - aber Sie haben auch keine, die das Gegenteil beweist.

Diktaturen sind nicht Diktaturen, weil sie Musik kontrollieren, sondern sie kontrollieren Musik, weil sie Diktaturen sind. Und so schlimm das Leben in diesen Systemen für viele Menschen ist - die Kriminalität haben sie weit besser unter Kontrolle als Demokratien.
Was Musikwirkungen betrifft, muss man auf die Bevölkerung sehen, nicht auf die Staatsform. Außerdem waren die Massenmedien noch nicht so omnipräsent wie heute.

"Auch in früheren Jahrhunderten wurde Musik nicht nur wegen der Texte zensiert"
Dafür hätte ich gern ein Beispiel. Natürlich gab es Kritik seitens der Kirche gegenüber "unzüchtiger" Musik, aber das war keine Zensur.

Erhöhte Ausgeglichenheit, einmal angenommen, das Ergebnis der Studie ist so wie Sie sagen, sagt nichts über z.B. Delinquenz aus. Hier zählen für mich Studien, die den Zusammenhang zwischen Musikgeschmack und Delinquenz untersucht haben.

Gerade weil das "dionysische Element" nicht eliminierbar ist, muss man darauf aufpassen!

Ich habe gesagt, dass ein Zusammenhang zwischen Sexualverhalten und Kriminalität besteht, nicht dass mehrere Sexualpartner zu mehr Kriminalität führen.

Svidur hat am 18.03.2013 02:28:52 geschrieben :

Psychologie (2)
Die wissenschaftliche Gültigkeit der von Ihnen zitierten Studien stelle ich ja auch gar nicht in Frage; aber da keine darunter zu sein scheint, die genau die Frage untersucht, ob das Anhören durchschnittlicher Populärmusik die meisten Menschen (insbesondere natürlich deren Gewohnsheitshörer, bei denen ja eine gewisse Desensibilisierung vorstellbar ist) so viel aggressiver (oder bereitwilliger, Drogen zu konsumieren o.Ä.) macht als durchschnittliche klassische Musik, dass entsprechende Verbrechen häufiger werden, ist dazu meines Erachtens auch keine fundierte Aussage möglich. Korrelationen sind offenbar vorhanden, aber dafür sind unterschiedliche Gründe denkbar. Dass aggressive Musik Menschen aggressiv machen kann (wobei aber meiner Erfahrung nach bei manchen Personen auch gegenteilige Effekte möglich sind), stimmt sicherlich, aber da der Musikgeschmack ja nicht unwesentlich von Faktoren, die direkt oder indirekt mit der Aggressivität in Verbindung stehen, beeinflusst werden dürfte, wäre auch die Möglichkeit plausibel, dass das die dominantere Ursache ist. Es könnte natürlich auch sein, dass die Wichtigkeit der beiden individuell unterschiedlich ist.

Apropos unterschiedlich: Es scheint zum Einen Menschen zu geben, deren Stimmung sich der Musik, die sie hören anpasst und zum Anderen Menschen, die die Musik, die sie hören, ihrer Stimmung anpassen. Bei Ersteren haben Sie wohl Recht damit, dass aggressive Musik sie aggressiv und ruhige Musik ruhig macht. Bei Letzteren hingegen hängen die Gefühle, die Musik bei ihnen auslöst, davon ab, ob ihrer Stimmung entspricht; sie würden beispielsweise, wenn sie aggressiv sind, durch ruhige Musik lediglich noch mehr gereizt, während aggressive Musik sie eher in eine freudige oder gelassene Stimmung versetzen würde. Erstreckt sich Ihre Präskription klassischer Musik auch auf diese Menschen?
 
Kommentar: Hier ist eben interessant, dass eine aktuelle niederländische Studie ergeben hat, dass der Musikgeschmack zwar mit der Delinquenz zu einem späteren Zeitpunkt korreliert, nicht aber die Delinquenz mit dem Musikgeschmack zu einer späteren Zeit. Eine Studie zu Gewaltvideospielen hat Entsprechendes ergeben. Demnach würde der Charakter (hier abgebildet durch die Delinquenz) den Musikgeschmack bzw. Gewaltvideospielkonsum nicht beeinflussen, wohl aber umgekehrt!

Es ist vorstellbar, dass jemand in aggressiver Stimmung durch ruhige klassische Musik aggressiver werden würde, aufgrund der Diskrepanz zu seiner Stimmung. Darin sehe ich aber kein großes Problem, denn so jemand würde klassische Musik nicht anhören. Relevant wäre das nur im Fall von Zwangsbeschallung. Aber auch hier zeigen die Daten, dass Beschallung mit klassischer Musik in U-Bahnhöfen u.dgl. aggressive Akte drastisch reduziert.

Aleks hat am 17.03.2013 23:46:24 geschrieben :

Hinterfragen
Woher wissen sie denn eigentlich, welche Musik der User "Hanswurst" hört?
Ihre Diffarmierung "typisch Gewaltmusikhörer!" zeigt doch eher wieder ihr grundsätzlich absurdes Weltbild. Sie mögen populäre Musik nicht, schön, Sie verstehen vielleicht auch nicht sonderlich viel davon (zumindest legen das ihre "Ausführungen" zum Thema Jazz nahe) und Sie wollen vielleicht auch nicht viel davon verstehen, das bleibt Ihnen dann natürlich alles unbenommen. Ich kann mit beispielsweise Jazz auch nichts anfangen.
Aber was Sie tun ist, Dinge die sie nicht mögen und zu denen Sie keinen Zugang finden, zu dämonisieren und zu einer Wurzel allen Übels zu stilisieren.
Zudem scheinen Sie zu glauben, wenn ich beispielsweise Promiskuität ohne dies überhaupt ersteinmal zu erklären, als eindeutig und ausschließlich negativ behaftet bei ihnen wiederholt finde, dass Sie ihre Moralvorstellungen als einzig allgemeingültige annehmen.

Zu guter Letzt:
Sagen wir mal so gut tausend Jahre lang gab es keine andere Musik als die "klassische". Sämtliche Verbrechen und Gräueltaten dieser 1000 Jahre, müssen also unter diesem musikalischen Einfluss geschehen sein. Wenn wir denn nun wirklich annehmen wollen, ausgerechnet Musik habe derart prägenden Einfluss auf mesnchliches Verhalten - wie ist Ihre Erklärung für diesen Zusammenhang?
 
Kommentar: Wenn ich Gewaltmusik mögen würde, hätte ich mich vermutlich nicht mit diesem Thema befasst. Aber wollen Sie mir das zum Vorwurf machen? Werfen Sie es einem Krebsforscher vor, wenn seine Mutter an Krebs gestorben ist, und er deshalb diesen Beruf ergriffen hat? Dürfen nur Raucher vor den Gefahren des Rauchens warnen? Wir alle engagieren uns vor allem dort, wo wir auch persönlich betroffen sind. Das ändert nichts an den Fakten.

Wie so viele meiner Gegner interpretieren Sie meine Aussagen falsch. Ich habe niemals behauptet, Gewaltmusik sei die einzige Ursache für Kriminalität und Gewalt. Mit dem Aufkommen der Massenmedien ist sie allerdings zu einer der wichtigsten Ursachen geworden. Ohne Gewaltmedien bleiben immer noch genetische und andere Einflüsse, die dafür sorgen, dass nicht alle Menschen friedlich und ehrlich sind.

Franz von Assi hat am 17.03.2013 23:16:00 geschrieben :

Ernst gemeinte Frage
Es kommt vor allem auf den Klang an, weniger auf die Komposition.

//Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass ein "unplugged" Ballade von Alanis Morissette keine "Gewaltmusik" ist, obwohl sie zur populären/modernen/non-klassik Musik zählt?

Zur Erläuterung für die Leser: Bei "Lux aeterna" handelt es sich in diesem Fall um ein modernes Musikstück, stilistisch zwischen Pop und Klassik angesiedelt. Es ist also kein typisches Beispiel für klassische Musik. Hier:
http://www.youtube.com/watch?v=hKLpJtvzlEI
wird es ab 3:15 sogar ziemlich gewaltmusikalisch.

//Ihre Definition von "Gewaltmusik" ist mir zu subjektiv. Wo ziehen Sie die Grenze? Wie definieren Sie Gewaltmusik?


Sie werden lachen, aber es besteht tatsächlich ein Zusammenhang zwischen xxxualverhalten und Kriminalität, warum auch immer! (Gewaltmusik als gemeinsamer Nenner?)

//Da lache ich tatsächlich, vor allem vor dem Hintergrund, dass es einen himmelweiten Unterschied zwischen Korrelation und Kausalität gibt. Aber ich bin mit Sicherheit nicht der Erste, der Ihnen das sagt. Es ist allerdings verwunderlich, dass Sie sich beharrlich darüber hinwegsetzen, was Ihren Hypothesen jegliche wissenschaftliche Seriösität raubt.
Außerdem haben Sie meine Frage, wenn überhaupt, nur angerissen: Ich habe ja ganz konkret danach gefragt, was daran gefährlich sein soll, mehrere xxxualpartner in seinem Leben zu haben? Und ob Ihre Meinung dazu auf theologischen Grundsätzen beruht.
 
Kommentar: Ein solches Beispiel von Alanis Morissette müsste ich hören, um es beurteilen zu können. Aber ein Beatles-Lied mit Streichquartett gespielt wäre keine Gewaltmusik mehr, während ein mit Schlagzeug unterlegtes Stück eines klassischen Komponisten zu Gewaltmusik würde.

Gewaltmusik ist Musik, die klanglich aggressiv ist. Natürlich gibt es eine Grauzone, wo man sich streiten kann.

Ich setze mich keineswegs über Unterschiede von Korrelation und Kausalität hinweg und habe oft genug begründet, weshalb ich von den negativen Wirkungen von Gewaltmusik überzeugt bin.

Ich habe nie gesagt, es sei gefährlich, mehrere Sexualpartner im Leben zu haben. Das Phänomen Gewaltmusik wäre aber nur unvollständig erfasst, wenn man das Thema Sexualität ausklammern würde.

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